Brief von Fritz
an
Ida Schmiele
Im Felde den 12 September 1914
Liebe Schwester! Martha, Onkel Wilhelm & Tante Liese
Dank und immer wieder Dank dem lieben Gott, der auch noch hier am heutigen Tage seine schirmende Hand über mich hatte. Durch 4 [?] Gefechte 2 Schlachten und jetzt … frisch durch ein 5tägiges Gefecht.
Nachts im Dunkeln Sturmangriff mit aufgeflanzten Seitengewehr in die Stellungen der feindlichen Infanterie und Artillerie gedrungen, gestürmt und Geschütze eingenommen. Kugeln sind mir schon geflogen durch Hose und Tornister. Da muß ich sagen das war Gottes schützende Hand. Er wird auch wieder helfen. Wir marschieren jetzt auf Paris zur 2ten Armee, zur Belagerung. Sonst kann ich weiteres nicht schreiben. Denn einen Krieg könnt Ihr Euch nicht vorstellen. Hoffentlich giebt es bald ein Wiedersehen. Denn die Heimat fällt mir immer ein.
Sei herzlich gegrüßt von deinem Br. Fritz. Gruß an Onkel & Tante
[?] Denn ich weiß auch die Sch[?] ist [?] groß
Schreibt mir immer mal wieder.