Post von Georg

Ihr könnt mir ja in der Zeit mal 20 Mark schicken

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Abs. Gefr. Schmiele
Ers. Flieger-Abt. 3, ([…])
Darmstadt
Tr.Üb.Platz

An
Frau Georg Schmiele
in Halver i/Westfalen
Kreis Altena

Darmstadt, d. 31.1.15

Meine liebe Ida!

deinen Brief habe ich erhalten. Ich habe schon drauf gelauert. Du mußt aber mehr schreiben. Du denkst mit einer Karte wäre es gut ich will dir schon helfen. Ich muß dir mal aufs Dach steigen. [Nach Körbecke?] habe ich auch geschrieben da warst du wohl nicht mehr da. Mir geht es noch gut. Habe mir eben eine Maggisuppe gekocht und ¼ Kommißbrot dazu gegessen. Das hat mir besser geschmeckt wie der beste Braten. Wenn es doch die Leute draußen ebenso hätten. Hugo Junge ist auch wieder ausgerückt. Wenn Wilh. Klabunde jetzt gerade keinen Urlaub hätte wäre er auch wech. Mir wirds manchmal auch hier zu eng. Ich glaube wenn ich nicht an dich dächte, wäre ich auch nicht mehr hier. Na hoffentlich wird’s bald zu Ende sein. Aber es kann auch noch lange dauern wie es Gott befohlen hat. Ich glaube bis zum Herbst können wir uns noch einrichten. Ich hab mich gefreut, daß es Adolf Turk wieder gut geht. Er kann noch wieder ganz gesund werden. Vielleicht brauch er nihct wieder mit. Na hiervon genug. L. Ida es freut mich daß es dir wieder besser geht. Wie ist es daß Eduard Weigel nicht mehr da ist? Karl Schröder ist doch sicher froh, daß er glücklich wieder da unten ist. Frage mal Onkel Wilhelm, ob er schon alle drei Hämmer in Betrieb hatte. Sonst mußt du ihm mal helfen. Daß mit dem Urlaub könnt ihr ja mal probieren. Ihr müßt es aber sofort machen. Onkel kann ja nach dem Mann fahren und sagen ihm daß er die Sache sofort macht. Er kann ihm ja sagen, daß ich 13 [Jahr] im Betrieb wäre. und daß kürzlich wieder 1 Mann eingezogen wäre. Daß der Mann daß in dem Urlaubsgesuch [bemerkt]. Das Urlaubsgesuch muß an daß Generalkommando des 18. Armeekorps in Frankfurt a/Main gerichtet sein. und zwar wollen wir mal 6 Wochen nehmen. Dann muß er meinen Namen und Truppenteil angeben. Also Urlaubsgesuch für den Gefr. Schmiele von der Flieger Ers. Abteilung 3. […]kompagnie in Darmstadt Truppenübungsplatz. Es muß aber gleich gemacht werden weil daß Gesuch noch etwas läuft. Ihr könnt mir ja in der Zeit mal 20 M. schicken. Wenn es was gibt. Dann komm ich und sonst habe ich wengistens Geld bis Ostern. Augenblicklich bin ich gerade bis auf 2 Pfennig abgebrannt. aber morgen […]

Es fehlt das Blatt mit der Fortsetzung des Briefs
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100 Jahre danach

Die Feldpostbriefe von Georg Schmiele erscheinen hier jeweils auf den Tag 100 Jahre, nachdem der gebürtige Berliner sie geschrieben hat. Was hat er im Ersten Weltkrieg erlebt und wie hat er den Krieg wahrgenommen? Veröffentlicht werden die Briefe von seinem Urenkel Carsten Fischer und Familienangehörigen.

Zur Person

Georg Schmiele

Ich bin Georg Schmiele, geboren 1888 in Berlin. Am 2. August 1914 wurde ich zum Kriegsdienst eingezogen. Wie es mir an der Front im Westen ergeht, schreibe ich meiner Frau Ida regelmäßig in meinen Briefen. Wir wohnen in Halver in Westfalen. Hier beginnen meine Feldpostbriefe und hier ist mein Lebenslauf.

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