Post von Dritten

Vielleicht ist er in Gefangenschaft gekommen

0 Kommentare 14. September 1915

Emma Rentrop
an
Georg Schmiele

Korbecke d. 14. Sept. 1915

Lieber Georg!

Soeben haben wir Deine Karte erhalten vielen Dank für die schöne Ansicht ist doch immer schön andenken für später. wir freuen uns auch das es Dir noch immer so gut geht. Wir gratulieren Dich auch alle das du Unterofizier geworden bist ist doch immer schön wen man bei der Sache etwas rauf nicht wahr? sonst geht es uns so gut denk dir mal unsere Mama ist auch Sonntag nach Halver gewesen wollte mal das kleine Mädchen sehen auch zur Lydia weil die doch immer schlechter wird. es hat auch sehr gut gegangen […] 3 Wochen hat sie den Krampf nicht gehabt deshalb ist sie auch beser dran. L. G. Karl Schröder vom Herweg ist vermist vorige Wochen sind die Pakete auch Briefe zurückgekommen da stand den drauf vermist vielleicht ist er in Gefangenschaft gekommen den einer von […] hate seiner Frau geschrieben er werde grad den Tag krank geworden deshalb hätte er nicht mit gebraucht u. das ganze Regiment sol nicht wieder zurück gekommen sein wie das hat zugegangen weiß man nicht die Herwege haben auch noch weiter nichts von Ihm gehört […] und Onkel Fritz sind am Sonntag hier gewesen da ist dir ein Leid, man kann das ja gut mit fühlen was für ein schmerz das ist der liebe Gott wolle mit Ihm sein wen er in gefangenschaft ist oder verwundet wer weiß er kann ja schon beim Herrn sein wir wollen alle an Ihn gedenken im Gebet Tante Lina u. Onkel Karl sind nach Willy. soll mich mal wunder wieß Ihm geht. der hat doch Glück gehabt das wahr doch eine […] von unserm Gott das Er wieder loß gekommen ist was soll er da doch gedankt haben das Er wieder frei wurde das kann man so mit fühlen jetzt muß ich schließen

dem lieben Gott befohlen grüßt Dich deine Cousine Emma Rentrop

Viele Grüße von Eltern und Geschwistern

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100 Jahre danach

Die Feldpostbriefe von Georg Schmiele erscheinen hier jeweils auf den Tag 100 Jahre, nachdem der gebürtige Berliner sie geschrieben hat. Was hat er im Ersten Weltkrieg erlebt und wie hat er den Krieg wahrgenommen? Veröffentlicht werden die Briefe von seinem Urenkel Carsten Fischer und Familienangehörigen.

Zur Person

Georg Schmiele

Ich bin Georg Schmiele, geboren 1888 in Berlin. Am 2. August 1914 wurde ich zum Kriegsdienst eingezogen. Wie es mir an der Front im Westen ergeht, schreibe ich meiner Frau Ida regelmäßig in meinen Briefen. Wir wohnen in Halver in Westfalen. Hier beginnen meine Feldpostbriefe und hier ist mein Lebenslauf.

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