Post von Ida

Unser kleine Maus ist sehr lieb

0 Kommentare 03. August 1915

Ida Schmiele

an

Georg Schmiele

Halver den 3.8.15
34)

Mein lieber Georg!

Habe heute morgen Deine liebe Karte 20 erhalten. Gratuliere auch zum Unteroff. Wie bist Du denn dazu gekommen? Onkel hat auch Deine Karte bekommen. Da hat er natürlich gelacht. Heute war Piepenstock hier und hat Onkel noch 2500 Stollen abgenommen. Onkel hat natürlich den für Junker immer noch da stehen. Gestern hat er Bauklammern angenommen von der Schlittschuh Fabrik in Radevormwald. 10000 kl. Eisen bekomt er von der Fabrik dazu. Wenn sich Onkel nur etwas besser fühlte. Heute nachmittag sind wir am Hafer angefangen zu mähen, heute ging es so ziehmlich mit dem Wetter. Sonst ist es fast nur am Regnen und ist auch ziehmlich kalt dabei. Ein Schulte aus Bächterhof ist auch an seinen Wunden gestorben, es sind doch schon viele aus Halver gefallen. Unser kleine Maus ist sehr lieb, sie hat heute wieder fast immer geschlafen. Dann muß ich Dir aber jetzt mitteilen das sie jetzt schon gern in die Badewanne geht. Ich will noch ein paar Wochen warten dann will ich wieder Salz dazutun. Die Grütze bekomt ihr bis jetzt auch ganz gut. Mit dem Stuhlgang spüre ich bis jetzt deswegen bei ihr noch keine Veränderung wie bei Martha immer. Heute wird es 1 Jahr als der kleine Sonnenschein krank wurde. Das waren schwere Tage. Auch wird es 1 Jahr mit Deinem L[?] Der liebe Gott hat Dich bis jetzt doch wunderbar geführt. Wir haben doch viel zu danken.
Nun sei herzl. gegr. von D. Ida.
So wie Dein Töchterlein Elisabeth
Onk. U. Tante

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100 Jahre danach

Die Feldpostbriefe von Georg Schmiele erscheinen hier jeweils auf den Tag 100 Jahre, nachdem der gebürtige Berliner sie geschrieben hat. Was hat er im Ersten Weltkrieg erlebt und wie hat er den Krieg wahrgenommen? Veröffentlicht werden die Briefe von seinem Urenkel Carsten Fischer und Familienangehörigen.

Zur Person

Georg Schmiele

Ich bin Georg Schmiele, geboren 1888 in Berlin. Am 2. August 1914 wurde ich zum Kriegsdienst eingezogen. Wie es mir an der Front im Westen ergeht, schreibe ich meiner Frau Ida regelmäßig in meinen Briefen. Wir wohnen in Halver in Westfalen. Hier beginnen meine Feldpostbriefe und hier ist mein Lebenslauf.

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