Post von Georg

In Marburg wurde nur Wein getrunken

0 Kommentare 17. August 1914

Frau Ida Schmiele
In Halver i/Westfalen

Wincheringen, 17.8.14

Liebe Ida!

Wir sind jetzt in Luxemburg eingerückt. Beim Überschreiten der Grenze wurde dreimal Hurra gerufen und die Wacht am Rhein gesungen. Überhaupt haben wir von Bingen bis zum 1. Grenzer gute Tage gehabt. Die Begeisterung ist überhaupt großartig, in Marburg wurde nur Wein getrunken. Die Leute brachten alles was sie hatten. Jetzt ist es schon etwas anderes, wie gestern haben Hermann und ich im Leichenwagen geschlafen. Aber gegen Morgen war etwas kalt. Man wird so langsam feldbewährt.

Nun l. Schatz leb wohl
Gruß und Kuß Dein Georg
Gruß an Onkel und Tante

Nächstens mehr

Gruß Hugo Enneper
Frdl. Gruß Otto
Herzlich läßt auch grüßen Hermann

Abs. Gefr. Schmiele
Reserve Inf. Regt. 6. Comp.

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100 Jahre danach

Die Feldpostbriefe von Georg Schmiele erscheinen hier jeweils auf den Tag 100 Jahre, nachdem der gebürtige Berliner sie geschrieben hat. Was hat er im Ersten Weltkrieg erlebt und wie hat er den Krieg wahrgenommen? Veröffentlicht werden die Briefe von seinem Urenkel Carsten Fischer und Familienangehörigen.

Zur Person

Georg Schmiele

Ich bin Georg Schmiele, geboren 1888 in Berlin. Am 2. August 1914 wurde ich zum Kriegsdienst eingezogen. Wie es mir an der Front im Westen ergeht, schreibe ich meiner Frau Ida regelmäßig in meinen Briefen. Wir wohnen in Halver in Westfalen. Hier beginnen meine Feldpostbriefe und hier ist mein Lebenslauf.

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